“Horch bis Sachsenring”

“Horch” bis “Sachsenring” – Nutzfahrzeuge aus Zwickau und Werdau von 1945 bis 1967 (24. November 2007 bis 30. April 2008)

Mit 13 eigenen Exponaten und zwei Leihgaben präsentierten wir in unserer Ausstellung beinahe die vollständige Produktpalette der Zwickauer und Werdauer Nutzfahrzeugproduktion der Jahre 1945 bis 1967. Bereits im Rahmen der Sonderausstellung “Nutzfahrzeuge aus Westsachsen” hatte unser Museum neben Fahrzeugen aus Chemnitz und Plauen auch einige Vertreter aus Zwickau und Werdau versammelt. Inzwischen hatte unser Verein weitere interessante Fahrzeuge beschaffen und restaurieren können, sodass nun eine eigene Sonderschau über den Nutzfahrzeugbau an diesen beiden geschichtsträchtigen Produktionsstandorten möglich war.

Den schwierigen Neuanfang im Zwickauer “HORCH”-Werk markiert der 3-Tonnen LKW “H3”, ausgestattet mit einem “Maybach” 6-Zylinder-Ottomotor. Von dem zwischen 1947 und 1949 aus Restbeständen der Kriegsproduktion gefertigtem LKW erblickten nur 852 Einheiten das Licht der Welt. Bis 1950 dessen Nachfolger, der bereits mit einem Dieselmotor versehene LKW “H3A”, sowie der davon abgeleitete Omnibus “H3B” auf den Markt kamen, verließen in Zwickau noch etwa 2.600 Traktoren vom Typ „Pionier“ die Fertigung. Der zweite Zwickauer Fahrzeughersteller, die ehemaligen “Audi”-Werke, fertigte bis Mitte der 1950er Jahre hauptsächlich PKW der Typen “F8”, “F9” und “P70”. Um die geplanten Stückzahlen des neuen Kleinwagens “Trabant” realisieren zu können, verschmolzen sie 1958 mit dem “HORCH”-Werk zu “VEB Sachsenring – Automobilwerk Zwickau”.

Die Weiterentwicklung des “H3A”, der äußerlich beinahe baugleiche 4-Tonner “S 4000” bzw. “S 4000-1”, lief daher nur bis 1958 in Zwickau vom Band und wurde anschließend bis 1967 im nahen Werdau weitergebaut. Hingegen produzierte der VEB Kraftfahrzeugwerk “Ernst Grube” Werdau die beiden größeren LKW “H6” und “G5” von Anfang an. Neben den unterschiedlichen Varianten beider LKW-Typen zeigt unsere Ausstellung auch einen frisch restaurierten Omnibus vom Typ “H6B”. Nachdem 1959 die Herstellung des “H6” endete und 1964 auch die Produktion des “G5” das Aus ereilte, zog das Auslaufen des “S-4000” 1967 einen Schlussstrich unter die westsächsische LKW-Produktion. Der zwar noch in Werdau als Nachfolger für alle Baureihen entwickelte Einheitstyp “W50” wurde ab 1965 in Ludwigsfelde produziert.